Die meisten Bauleistungen finden heute in Bestandsgebäuden statt. Brandschutzkonzepte müssen dabei die bestehende Bausubstanz berücksichtigen. Dies erweist sich häufig als besondere Schwierigkeit, da die Bewertung der Bausubstanz meist außerhalb der üblichen zerstörerischen Prüfung und Klassifikationsmethoden für neue Bauprodukte und Bauarten erfolgt. Um innerhalb der Abweichungsbegründungen sicher zu argumentieren, wird der Konzeptersteller hier auf Erfahrungswerte zurückgreifen müssen. Der Brandschutz ist dabei im Lichte des bauordnungsrechtlichen Gefahrenbegriffs und des Bestandschutzes zu betrachten. Die bauordnungsrechtlich relevanten Unterschiede zwischen einer Sanierung und einer denkmalpflegerischen Behandlung sind zu beachten. Ein Kern der Aufgabenstellung ist die Abwägung der Risiken unter Berücksichtigung des Wunsches nach Bestandserhaltung historischer Bausubstanz und realer Gefahr.
Seminarinhalte
- Entwicklung der nationalen Brandschutzvorschriften im 21. Jahrhundert
- Bauordnungsrechtlich relevante Regelwerke
- Praxisbeispiele aus den Bereichen Sanierung und Denkmalpflege
- Spezielle Schottungssysteme für Bestandsbauten
- Brandschutztechnische Bestandsaufnahme
- Allgemeine Beurteilung von Bestandsbauteilen innerhalb eines Brandschutzkonzeptes
- Inhalte und Integration historischer Quellen
- Bauordnungs- und zivilrechtliche Fragestellungen
- Argumentationshilfen für die Prüfung von Brandschutzkonzepten
- Beurteilung besonders relevanter ausgewählter Bestandsbauteile
- Auswertung von spezifischen Brandereignissen
- Beurteilung von Bestandsbausubstanz durch Materialprüfungen und Bestandsmaterialuntersuchungen
Ihr Nutzen
Im Seminar werden exemplarisch brandschutztechnische Beurteilungen ausgewählter Bestandsbauteile, geordnet nach jeweiliger konstruktiver Funktion und nach Materialien, dargestellt.
Zielgruppe
Fachplaner, Ersteller von Brandschutzkonzepten, Architekten, Mitarbeiter von Bauaufsichtsbehörden und Brandschutzdiensten sowie Gebäudebetreiber