Die Umsetzung und Erstellung qualifizierter Brandschutzkonzepte stellt bei Gebäuden der GK 3 bis 5 und bei Sonderbaute für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung dar. Bei Modernisierungen erfolgt ein erheblicher Eingriff in die Bausubstanz. Oft bestehen Wände und Decken aus historischen oder gar unbekannten Baustoffen, denen die Baustoff- und Bauteilanforderungen der aktuellen Bauordnung gegenüberstehen. Der Bereich ist stark verrechtlicht, die Pflichtenlage komplex. Begriffe wie „materieller und formeller Bestandsschutz, geschützter Bestand, konkrete Gefahr usw.“ müssen richtig interpretiert und angewandt werden. Die zahlreichen technischen und rechtlichen Begleiterscheinungen des Bestandes – formale und technische Mängel – müssen in Einklang mit den neuen Gestaltungs- und Nutzungswünschen der Bauherrschaft sowie dem Baurecht gebracht werden. Die technischen Lösungen müssen hierbei immer mit dem jeweils maßgeblichen Baurecht in Einklang gebracht werden. Eine profunde Statusanalyse des Bestandes vor Beginn der eigentlichen Planung hilft das Risiko von unerwarteten Kostensteigerungen zu minimieren. Der richtige Umgang mit den verschiedenen Formen von Abweichung ist essentiell. In diesem Zusammenhang lassen sich zudem in den frühen Planungsphasen geeignete und ganzheitliche Lösungen entwickeln. Gelingt die fachgerechte Umsetzung nicht oder wird der Brandschutz nur mangelhaft bzw. ohne die nötigen Nachweise und Dokumentationen ausgeführt, sind neben Ärger meist auch Bauverzögerungen und höhere Kosten die Folge.
Seminarinhalte
- Ausgangspunkt für das Bauen im Bestand: Baulicher und formaler Zustand von bestehenden Gebäuden
- Wann kann Bestandsschutz geltend gemacht werden?
- Grundlagen der Planung und Ausführung im Bestand
- Typische Herausforderungen und Stolperstellen im Bestand
- Konzeptionelle Lösungsansätze
- Sanierungsmöglichkeiten und -grenzen mit Hilfe von modernen Bauprodukten und -arten
- Abkofferung von Verteilern in notwendigen Treppenräumen
- Sanierung von Schächten und deren Abschlüsse
Ihr Nutzen
In unserem Seminar erfahren Sie Lösungswege, wie Sie mit den brandschutztechnischen Herausforderungen des Bestandes besser umgehen. Sie lernen die drei wesentlichen Instrumente für den Umgang mit Abweichungen vom materiellen Baurecht, den technischen Baubestimmungen und Bauprodukten/-arten kennen. Typische Stolperstellen des Bestandes und wirtschaftliche Lösungsoptionen werden vorgestellt, wie z.B. für bisher unzureichende Abschottungen, nicht abgekofferte elektrische Leitungsanlagen, Ertüchtigung von brandschutztechnischen Bauteilen. Diese systematischen Hinweise und Informationen helfen Ihnen für zukünftige Bestandsbaustellen besser „vor dem bösen Erwachen“ gewappnet zu sein.
Zielgruppe
Das Seminar richtet sich an Architekten, Fachplaner, Brandschutzplaner, Bauherren, Gebäudebetreiber, ausführende Unternehmer, Objektüberwacher.
Hauptreferent
DIPL.-ING. (FH)
Lutz Battran
Brandschutzingenieur, Herausgeber des „Brandschutzatlas“, Vorsitzender des bayerischen Prüfungsausschusses für den „Prüfsachverständigen für Brandschutz“, seit 1986 bei der Versicherungskammer Bayern als Risk-Engineer
Weiterer Referent
Seminartermine & Preise
28.02.2024 I Präsenz I 379,-€ zzgl. USt
Datum: 28.02.2024
Ort: Hanau oder Maintal
Zeit: 09:00-17:00 Uhr
Referent: Dipl.-Ing. Karl-Olaf Kaiser
Kosten: 379,– € zzgl. USt
Seminarnr.: 02-6-BS2024
16.07.2024 I Online I 329,-€ zzgl. USt
Datum: 16.07.2024
Ort: Online
Zeit: 09:00-17:00 Uhr
Referent: Dipl.-Ing. Karl-Olaf Kaiser
Kosten: 329,– € zzgl. USt
Seminarnr.: 07-4-BS2024